Die Fémina Revue zählt zu den frühesten französischen Modezeitschriften, die um die Jahrhundertwende aufkommen. Das aufwendig auf Glanzpapier im Großformat gestaltete Magazin wird von Pierre Lafitte im Februar 1901 erstmalig herausgegeben und erscheint bis 1954. Mit Themen zu »Elégances, Littératures, Mondanités, Modes, Théâtres, Sports, Musiques« richtet sich Fémina an das gehobene Bürgertum von Paris und wird zum wichtigen Vorläufer der Lifestyle- und Modemagazine.

Ein gestalterisches Unikat sind die Titelseiten, die elegant gekleidete Frauen – ihren alltäglichen Aktivitäten eines wohlhabenden Lebensstils nachgehend – zeigen. Schmale, gerade Schnitte, Bubikopf, Glockenhut, Federboa, Zigarettenspitze werden zum Inbegriff der Mode einer ganzen Epoche. In einer seitenfüllenden Fotografie oder einer Illustration bekannter Modeillustratoren – darunter Paul Iribe, Léone Georges oder Javier Gosé – wird der neue Frauentyp unter Verwendung klassischer Stilelemente des Art Déco sowie einer reduzierten Formensprache der Moderne gekonnt in allen modischen Facetten inszeniert.

Die wenigen originalen Ausgaben der Fémina Revue, die nach über 100 Jahren noch erhalten sind, zwei Weltkriege überstanden haben, erlangen inzwischen Seltenheitswert. Die Hefte mit ihrer unverwechselbaren Ästhetik beschreiben nicht nur eine neue Gattung der Illustrierten, sondern sind mit ihrer Verbreitung über die Landesgrenzen hinaus Zeugnis der modernen Form medialer Kommunikation um 1900. Nicht zuletzt macht uns die Fémina Revue mit ihren Veranstaltungshinweisen und Werbeanzeigen die urbane Unterhaltungskultur in der Metropole Paris zugänglich und lädt so ein zu einer Reise zurück in die Belle Epoque.

Blogbeiträge & Seiten

Fémina Collection

Fémina, French Magazine,1908, gerahmt (Fe01091908)

Fémina, French Magazine, 1912, gerahmt (Fe01021912)